Das Mar­ke­ting auf Umwe­gen ken­nen­ler­nen

Linda Meier arbeitet als Chefsekretärin und Marketingverantwortliche in einer Kinderwunschklinik. Im Gespräch erzählt uns die 24-Jährige, wie Marketing für ein so emotionales Thema funktioniert und in welchen Situationen ihr Job besonderes Einfühlungsvermögen fordert.

Linda Meier, Sie arbeiten für die Kinderwunschklinik FIORE und für das Labor fiore LAB AG. Erzählen Sie uns doch, für welche Bereiche Sie zuständig sind.
Ich arbeite zum einen als Chefsekretärin für die fiore LAB AG, ein Labor, das natürlich von der Kinderwunschklinik fiore aber auch von anderen Kliniken Aufträge entgegennimmt. Und zum anderen arbeite ich für die Kinderwunschklinik FIORE als Marketingverantwortliche. Meine Aufgaben verteilen sich halbe-halbe auf die beiden Unternehmen, was meinen Berufsalltag sehr vielseitig und interessant macht.

Marketing für eine Kinderwunschklinik. Das stelle ich mir schwierig vor.
Ja, unsere Art von Marketing ist tatsächlich etwas aussergewöhnlich und nicht das «typische» Marketing, wie man es von anderen Unternehmen kennt. Wir machen keine Plakate oder Kampagnen, welche die Betroffenen direkt ansprechen. Das würde bei einem so persönlichen und emotionalen Thema nicht passen. Wir kümmern uns deshalb vor allem um die «Zuweiserpflege» und arbeiten mit Gynäkologen zusammen. Sie sind die erste Anlaufstelle für kinderlose Paare.

Sie sind jetzt im sechsten Semester, die Weiterbildung dauert drei Jahre. Eine anstrengende Zeit?
Klar ist eine Weiterbildung immer eine zusätzliche Belastung zum Job. Aber ich kann wirklich sagen, dass ich die Motivation nie verloren habe und gerne zur Schule gehe. Das liegt auch daran, dass die Akademie St.Gallen sehr gut organisiert ist. Der Umgang ist sehr freundlich und die Lehrpersonen gestalten den Unterricht interessant.

Wie viel Zeit nimmt die Schule denn neben Ihrem Job in Anspruch?
Der Unterricht findet immer am Montagabend und den ganzen Mittwoch statt. Die Weiterbildung ist so ausgelegt, dass ein 80-Prozent-Pensum im Job möglich ist. Ein tolles Angebot für alle, die sich berufsbegleitend weiterbilden möchten.

Sie haben einen Bürojob und sitzen oft im Schulzimmer. Zieht es Sie in Ihrer Freizeit in die Natur?
Ja, die Bewegung im Freien ist wichtig, um einen Ausgleich zu haben. Ich bin oft mit meinem Parson Russel Terrier unterwegs, mache Agility und Mantrailing mit ihm. So hat mein Hund die Kopfarbeit und Auslastung, die er braucht, und ich bleibe in Bewegung. Auch wenn ich einmal müde bin, gibt es keine Ausrede: Wer einen Hund hat, der muss raus! Und ist man dann erst einmal an der frischen Luft, ist die Müdigkeit schnell vergessen und man kann prima abschalten und durchatmen.