Marco Della Santa
Betriebsökonom FH, KMU-Verwaltungsrat, Unternehmer, Dozent an Fachhochschulen und Höheren Fachschulen
Analysiert man Unternehmen, die in finanziellen Schwierigkeiten stecken, liegt die Hauptursache oft in nicht oder zu spät erkannten Risiken und dem Unvermögen, diesen Herausforderungen mit raschen und zielführenden Massnahmen zu begegnen.
Die Risiken, insbesondere für KMU, haben in den letzten Jahren markant zugenommen. Weshalb?
Das Erkennen, Bewerten, Steuern und Überwachen der wesentlichen Risiken ist auch für KMU zentral.
Als Grundsatz steht eine auf die Unternehmung angepasste und pragmatische Umsetzung – mit Fokussierung auf wenige wesentliche Risiken – im Vordergrund. Eine erprobte Methode, die an der ETH unter der Leitung von Prof. Dr. Roman Boutellier entwickelt wurde geht in vier einfachen Schritten vor:
Schritt 1 | Risikoanalyse - Resultat: Risikomatrix
In einem Workshop mit der Geschäftsleitung und Schlüsselpersonen aus möglichst allen Bereichen werden interne (beeinflussbare) und externe (nicht beeinflussbare) Risiken mittels Brainstorming aufgelistet, analysiert und bewertet. Diese werden in einer 6 x 6 Matrix mit den Achsen Schadenausmass (von verkraftbar bis katastrophal) und Eintrittswahrscheinlichkeit (von sehr unwahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich) eingetragen. Diese Risikomatrix zeigt nun, welches die Top-Risiken der Unternehmung sind.
Schritt 2 | Ursachenanalyse - Resultat: Gewichtete Ursachenliste
Die gleiche Gruppe sucht nun mittels Brainstorming nach den Hauptursachen der internen Top-Risiken. Für jedes Risiko werden die Ursachen aufgelistet und priorisiert. Zu den externen Risiken werden Indikatoren gesucht, die frühzeitig vor Veränderungen warnen.
Schritt 3 | Massnahmenanalyse - Resultat: Massnahmenplan pro Hauptursache
Jede der Hauptursachen wird im Detail analysiert und eine Massnahmenliste erstellt, wie die Ursachen der Top-Risiken bekämpft werden können. Dabei werden auch schon bestehende Massnahmen aufgelistet. Damit werden jene Aktivitäten herausgeschält, welche die Ursachen am effektivsten und kosteneffizientesten bekämpfen. Die Erkenntnisse werden in einem Massnahmenplan pro Ursache zusammengefasst.
Schritt 4 | Umsetzung - Resultat: Projektplan für die Umsetzung
Die Erarbeitung der Massnahmenpläne führt zum wichtigsten Punkt, der Implementierung der Massnahmen. Diese werden den Personen im Unternehmen zugewiesen, in deren Verantwortungsbereich die Risiken identifiziert wurden, den sogenannten Risikoeignern. In Form der IKS Jahresplanung werden die Risikomatrix und die Umsetzung der Massnahmenpläne regelmässig überprüft.
Die Risiken des eigenen Unternehmens erkennen, bewerten und steuern.
Die Teilnehmenden stellen bei Seminarbeginn ihr Unternehmen und die aktuell grössten Risiken vor (Pitch, max. 3 Minuten). Sie bewerten jeden Pitch. Die drei/vier besten Pitches dienen als Basis für die darauffolgende Arbeit in Kleingruppen.
Beispiel:
Die Felix Meier AG ist unter den drei interessantesten Pitches. Der Firmeninhaber Felix Meier und zwei bis drei Teilnehmende aus anderen Firmen erarbeiten gemeinsam das Risikomanagement der Felix Meier AG und präsentieren diese dem Plenum. Der Austausch in der Gruppe beim Erarbeiten und die kritischen Fragen des Plenums geben Felix Meier die Gelegenheit, seine Risiken von diversen Mitunternehmern hinterfragen zu lassen. Er erhält wichtige Inputs für die Finalisierung und Umsetzung seines ganz persönlichen Risikomanagements. Zentral ist, dass das Vorstellen der eigenen Risiken freiwillig ist. Im Weiteren unterzeichnet jeder Teilnehmende eine Vertraulichkeitserklärung. Diese beiden Themen werden den Seminarteilnehmern bereits in der Ausschreibung und mit der Seminarbestätigung mitgeteilt.
Abschluss/Titel
Kursbestätigung mit Kompetenzenbeschrieb
Dauer
1 Tag
Kosten
CHF 650.-, inkl. Unterlagen und Verpflegung
15% Rabatt für die Mitglieder des Alumniclubs (Executive Club) und aktuell Studierende (Professional Club)
Ort
Akademie St.Gallen
Betriebsökonom FH, KMU-Verwaltungsrat, Unternehmer, Dozent an Fachhochschulen und Höheren Fachschulen